– in 50 Jahren vom Schädling zur vom Aussterben bedrohten Art
Am Montag, 13. März 2023, hielt Diplom-Biologe Uwe Kirchberger im Gemeinschaftshaus Broitzem einen sehr informativen Vortrag. Die Folien zum Vortrag sind nun auf der Internetseite der Stadt Braunschweig veröffentlicht worden.
Der Name des Feldhamsters (Cricetus cricetus) geht auf das althochdeutsche Wort hamastro (Kornwurm) zurück. Er bewohnt Steppen und offene Kulturlandschaften und besiedelt in Deutschland ausschließlich die Agrarlandschaft. Somit ist er in besonderem Maße auf die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen angewiesen.
Noch vor 50 Jahren war der Feldhamster weit verbreitet und es wurden Prämien für erlegte Tiere gezahlt. 1984 wurde der Feldhamster dann auf der Roten Liste Deutschlands als „gefährdet“ und zehn Jahre später als „stark gefährdet“ eingestuft. Inzwischen sind die Vorkommen so selten geworden, dass der Feldhamster weltweit vom Aussterben bedroht und streng geschützt ist.
Das südliche Stadtgebiet von Braunschweig gehört noch zu den wenigen, sehr bedeutsamen Feldhamstervorkommen in Niedersachsen. Durch gezielte Schutzmaßnahmen können Feldhamster in ihrem Lebensraum erhalten bleiben. Auf Kernbiotopflächen wie in Broitzem existieren seit vielen Jahren gute Bestände.