Obstbaumschnittkurs Januar 2023

Obstbaumschnittkurs fand großen Zuspruch

Am 16. Januar fand im Gemeinschaftshaus Broitzem der Theorieteil des von Pro Natur Braunschweig Südwest organisierten Obstbaumschnittkurses statt. Mit 46 Teilnehmern war er sehr gut besucht. Dies zeigt, dass das Interesse an der Pflege eigener Obstbäume und am Wissen um erfolgreiches Gärtnern groß ist. Nach einer allgemeinen Einführung in den Obstbau erläuterte der Referent, Christoph Böhm, anhand von vielen Folien den fachgerechten Obstbaumschnitt. Mit Vorher-Nachher-Bildern wurden die Schnittmaßnahmen anschaulich und gut nachvollziehbar vorgestellt.

Am darauffolgenden Samstag konnte das Gelernte auf der von Pro Natur Braunschweig Südwest gepflegten Obstwiese in Stiddien praktisch angewandt werden. Angefangen beim Erziehungsschnitt neu gepflanzter Bäume, der zum Aufbau von kräftigen und tragfähigen Kronen erforderlich ist, über den Überwachungsschnitt von Bäumen, die in ihrer Ertragsphase sind, bis zum Verjüngungsschnitt an älteren Bäumen, konnte die „graue“ Theorie anschaulich in Praxis umgewandelt werden.

Obstbäume sind Kulturgut, das gepflegt werden muss und sie sind langlebige Gehölze, die bei guter Pflege ein Ertrags- und Lebensalter von fünfzig und mehr Jahren erreichen. Bei ausbleibender oder unsachgemäßer Pflege entwickelt sich jedoch kein gesundes und schmackhaftes Obst und der Baum kann vorzeitig Äste verlieren und absterben. Damit auch in diesem Jahr wieder ein Apfelfest auf dem Broitzemer Festplatz stattfinden und gesunder Apfelsaft gemostet werden kann, wird Pro Natur Braunschweig Südwest sich auch weiterhin um die Pflege der Obstwiesen kümmern. Wer dabei helfen möchte, kann sich gern melden.

Evolutionsweg Geitelde – Broitzem

4,6 Milliarden Jahre Erdgeschichte auf 1.500 m

Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Wo sind Anfang und Ende? Fragen, die sich die Menschheit wohl zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten gestellt hat. Die Geschichte der Erde und die Entwicklung des Lebens fasziniert viele Menschen. Für viele stellt sich die Geschichte aber auch kompliziert dar und ist aufgrund der langen Zeiträume mitunter schwer verständlich.

Braunschweigs Südwesten ist um eine Attraktion reicher geworden und sie beantwortet viele Fragen zur Erdgeschichte und zur Entwicklung des Lebens. Der 1.500 m lange Evolutionsweg beginnt in Geitelde an der Steinbergstraße und verläuft Richtung Norden zum Broitzemer Steinberg. Er veranschaulicht zeitmaßstabsgerecht auf 19 Thementafeln die wichtigsten Stationen seit der Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren und den ersten Spuren des Lebens bis zum Auftreten des modernen Menschen. Tafeln am Anfang und am Ende des Weges dienen der Erläuterung des Weges. Mit jedem Schritt auf dem Evolutionsweg vergehen gut 3 Millionen Jahre. Da werden die Dinosaurier und das gesamte Erdmittelalter zu einem ziemlich jungen Phänomen, das sich auf den letzten 180 Metern des Weges abspielt. Welchen immensen Zeitraum das Leben da bereits hinter sich hat, wird anhand des Weges im wahrsten Sinne erleb- bzw. erlaufbar. Der Homo sapiens, der moderne Mensch, erscheint bei diesem Maßstab erst auf den letzten 10 Zentimetern des Weges.

Ein QR-Code auf jeder Tafel ermöglicht die Verbindung zur Webseite evolutionsweg.de, wo ausführliche Erklärungen zur jeweiligen Station hinterlegt sind. Entwickelt wurden die Tafeln von der Regionalgruppe Rhein-Neckar der Giordano-Bruno-Stiftung, die 2019 in Leimen-Gauangelloch einen Evolutionsweg angelegt hat.

Der Braunschweigische Landesverein ist Träger des Evolutionswegs Geitelde – Broitzem. Gefördert wurde der Lehrpfad von der Stadt Braunschweig, der Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen und den beiden Stadtbezirksräten Broitzem und Geitelde – Timmerlah – Stiddien.

Besonders angesprochen sind Kinder und Jugendliche, sie können sich spielerisch, an der frischen Luft und in Bewegung mit dem Thema befassen. Ihnen wird mit dem Evolutionsweg ein besonderes Erlebnis in der Natur vermittelt. Zugleich regen die Schautafeln dazu an, sich mit dem Schutz und Erhalt der Erde und ihrer Lebewesen auseinanderzusetzen.