Im Stadtgebiet von Braunschweig waren seit Jahrzehnten keine Laubfroschvorkommen mehr bekannt. Es wurden lediglich einzelne Tiere kartiert, bei denen es sich wahrscheinlich um wandernde oder ausgesetzte Einzeltiere gehandelt hatte. Durch erfolgreiche Wiederansiedlungen in den 2010er Jahren in der Schunterniederung und in Riddagshausen wurden im Frühjahr 2015 Überlegungen angestellt, ein Wiederansiedlungsprojekt in der Fuhsekanalniederung zu beginnen. Entlang des Fuhsekanals zwischen Broitzem und der westlichen Stadtgrenze wurden zwischen 1990 und 2005 durch das Flurbereinigungsverfahren Groß Gleidingen Ackerflächen in extensives Grünland und Sukzessionsfläche umgewandelt. Es wurden zwei Obstwiesen und eine Reihe von kleinen Teichen angelegt. Ergänzt wurden diese Umgestaltungen durch Kompensationsmaßnahmen der Stadt Braunschweig, die im Rahmen von Bauleitplänen angelegt wurden.
Im Mai und Juni 2016 wurden mit Genehmigung der Stadt Wolfsburg in einem relativ neu angelegten Flachgewässer im Wolfsburger Barnbruch 300 Laubfroschkaulquappen entnommen. Die Larven wurden in Broitzem in einem Garten gehältert. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden die Larven kurz vor der Metamorphose in einen Teich auf der Stiddier Obstwiese ausgesetzt. Von dort aus haben sie sich in den letzten Jahren entlang des Fuhsekanals weiter ausgebreitet.